Tiefenpsychologisch fundierte Verfahren

 

Tiefenpsychologisch fundierte Verfahren sind, neben der analytischen Therapie und der Verhaltenstherapie, von den Krankenkassen zur Abrechnungsfähigkeit anerkannte Behandlungsmethoden der Psychotherapie.

 

Normalerweise finden die Sitzungen einmal wöchentlich statt. Individuell kann dies jedoch in Absprache mit dem Therapeuten  den Bedürfnissen des Patienten angepasst werden.

 

Die Tiefenpsychologie geht davon aus, dass unbewusste Konflikte und verdrängte bzw. nicht verarbeitete Erfahrungen sich auf unsere psychische Gesundheit und Stabilität auswirken.

 

Das Erleben in unserer Kindheit prägt u.a. unsere spätere psychische Struktur, unser Selbsterleben, unsere Gefühle und  Verhaltensweisen. Aktuelle Belastungen beleben oftmals nicht ausreichend verarbeitete Konflikte und Traumatisierungen der Kindheit wieder.

 

In der Therapie werden gegenwärtige Probleme gemeinsam mit Ihrer Therapeutin/ Ihrem Therapeuten bearbeitet. Ein möglicher Bezug zu für Sie wichtigen früheren Erfahrungen und Beziehungsmustern kann dabei aufgedeckt werden. In einer vertrauensvollen und achtsamen therapeutischen Beziehung erhalten damit zusammenhängende Emotionen und Empfindungen Raum und dürfen spürbar werden. Dadurch wird eine neue und bewusste Auseinandersetzung mit den alten Erfahrungen ermöglicht, so dass sich der Umgang mit aktuellen Situationen verändern kann. Eigene Fähigkeiten, Stärken und Ressourcen werden bewusst gemacht, so dass sie wieder genutzt werden können. Selbstakzeptanz und Selbstbewusstsein werden gestärkt und nehmen im Laufe der Zeit deutlich zu.

 

Eine erweiterte Form des tiefenpsychologisch fundierten Verfahrens ist die Tiefenpsychologisch fundierte Körperpsychotherapie. 

 

Viele seelische Phänomene laufen unbewusst ab, sind aber von großer Bedeutung für unsere seelische und körperliche Gesundheit. Erfahrungen und Empfindungen werden im Lauf unseres Lebens auch als sogenannte Körpererinnerungen gespeichert. Oft drücken sich Verdrängtes oder abgespaltene Gefühle über unser Körperempfinden aus. Auch vorsprachliche und unser psychisches System überfordernde Erlebnisse können durch den Körper eine mögliche Ausdrucksform finden. 

 

Die Aufmerksamkeit in der tiefenpsychologisch fundierten Körperpsychotherapie richtet sich daher nicht nur auf Gesagtes, sondern insbesondere auf die Ausdrucksformen des Körpers: Körperhaltung, Bewegung, muskuläre Spannung, körperliches Empfinden, Atmung und Stimme.

 

In der Körpertherapie(Atemarbeit, Focusing, Bioenergetik, biodynamische Massage) werden Sie unterstützt, diese Empfindungen wahrzunehmen, zum Ausdruck zu bringen und zu verarbeiten. In dieser speziellen Therapieform gibt es auch, nach Absprache und mit Einverständnis des Klienten, die Möglichkeit des direkten Körperkontaktes. Damit können die Atmung unterstützt, muskuläre Spannungen und Blockaden gelöst werden. Eigene Kräfte und Energien werden so wieder spürbar gemacht.

 

Veränderungsprozesse finden, zusätzlich zur rationalen, auf der vegetativen Ebene statt, die unser körperliches Empfinden (z.B. Unruhe, Schwitzen, Herzrasen, Verspannungen, Schmerzzustände, Energielosigkeit usw.) steuert. Die Einbeziehung des Körpers ermöglicht dem Klienten oftmals eine tiefgreifende, ganzheitliche Erfahrung und Veränderung. Kopf und Bauch – Denken und Fühlen – werden wieder verbunden und integriert.

 

 

Systemische Familientherapie

 In der Systemischen Familientherapie wird die Aufmerksamkeit insbesondere auf unser Familiensystem gelenkt.

 

Jeder Mensch ist Teil eines solchen Systems und damit eines Beziehungszusammenhangs und einer bestimmten Ordnung. Dadurch entsteht eine Verbindung zum Verhalten, den Problemen und Schicksalen der anderen Familienmitglieder, egal ob dies dem Einzelnen bewusst oder unbewusst ist.

Durch schwere Schicksalsschläge oder belastende Ereignisse und die Reaktion der einzelnen Familienmitglieder darauf kann die grundlegende Ordnung in unserem System gestört werden.

Dies hat oft direkte Auswirkungen auf unser Leben und findet seinen Ausdruck in körperlichen und seelischen Symptomen. So kann z.B. der frühe Verlust eines Elternteils dazu führen, dass jemand nicht richtig ins Leben kommt.

 

Häufig zeigt sich dies in Verhaltensauffälligkeiten und Schulproblemen bei Kindern, gehäuften Unfällen, Scheitern in Beruf oder Beziehungen, Depression, schweren körperlichen und seelischen Krankheiten, Selbstmordgedanken usw.

 

Die unbewussten, unheilvollen Verbindungen innerhalb eines Familiensystems wirken oft über mehrere Generationen hinweg.

Ziel der Systemischen Familientherapie ist es, diese Verstrickungen bewusst zu machen, die Ordnung in unserem inneren Bild wieder herzustellen und die Liebe wieder zum Fließen zu bringen.

Dies geschieht in Form von Familienaufstellungen in Gruppen- oder Einzelarbeit.

  • Zunächst werden wesentliche Ereignisse in der Familie in den letzten zwei bis drei Generationen erfragt und das Anliegen des Klienten geklärt.
  • Dann wählt der Klient für jedes Mitglied einen Stellvertreter (oder in der Einzelarbeit ein Symbol, ein Kissen oder eine Schablone) aus. Der Klient gibt dann spontan jedem „Familienmitglied”, nach seinem Gefühl, einen Platz im Raum und eine Blickrichtung.
  • Von einem Platz außerhalb beobachtet der Klient das Geschehen. Die Stellvertreter geben Auskunft über ihr Empfinden an dem jeweiligen Platz. In der Einzelarbeit fühlen sich der Therapeut und der Klient in die jeweiligen Rollen ein oder stellen sich nacheinander auf die unterschiedlichen Plätze.

 

Auch wenn es bislang wissenschaftlich noch keine ausreichende Erklärung für dieses Phänomen gibt, zeigt die Erfahrung immer wieder, dass die Stellvertreter an ihrem Platz Zugang zu den Gefühlen und Beziehungen der betreffenden Familienmitglieder haben.
So können Verstrickungen, unbewusste Konflikte und nicht verarbeitete Gefühle Einzelner deutlich werden. Im Rahmen der Aufstellung wird versucht, Verstrickungen zu lösen und wieder eine Ordnung herzustellen, in der jedes Familienmitglied einen guten Platz hat.

 

Als Therapeutin begleite und unterstütze ich Sie mit Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen bei Ihrer Auseinandersetzung mit dem eigenen Familiensystem.


Psychotherapie - Definition der Krankenkassen

 

Therapie ist die Behandlung einer psychischen Störung mit Krankheitswert.

 

Was ist „Krankheitswert“?

Wenn wir unter

  • einer Lebenssituation oder – veränderung z.B. Verlust von nahestehenden Menschen, Trennung, Scheidung, Problemen am Arbeitsplatz
  • Beziehungssituationen
  • unseren „mangelnden“ Fähigkeiten  z.B. Unsicherheit, geringer Selbstwert, Konfliktunfähigkeit, unzulängliche Selbstversorgung …
  • einer psychischen Symptomatik wie z.B. Depression, Ängste, Zwänge, Süchte, Ess-Störungen, psychotisches Erleben oder
  • körperlichen Symptomatik z.B. Kopfschmerzen, Magen-Darmbeschwerden, Hauterkrankungen, Rückenschmerzen, Allergien oder schweren körperlichen Erkrankungen

 

so sehr leiden, dass wir in unserer Lebensqualität und Gesundheit eingeschränkt sind.


Welche BehandlerInnen gibt es?

 

Es gibt ärztliche und psychologische PsychotherapeutInnen, sowie Kinder- und Jugendlichen-psychotherapeutInnen.

Außerdem gibt es TherapeutInnen, die eine Genehmigung zur Ausübung der Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz haben.

Fragen Sie nach welche therapeutische Ausbildung und Qualifikation Ihr/e BehandlerIn haben!

 

Dauer

Krisenintervention eine bis mehrere Sitzungen, je nach Bedarf

Kurzzeitpsychotherapie:   - bis zu 25 Sitzungen

Langzeitpsychotherapie:   - 50 oder mehr Sitzungen

Die Sitzungen finden einmal wöchentlich oder 14-tägig statt und dauern je 50 Minuten. Das Ende der Therapie wird von Therapeut und Klient gemeinsam bestimmt.


Kosten

Kostenübernahme durch Krankenkassen

Bei behandlungsbedürftigen Krankheitsbildern übernehmen die Krankenkassen die Kosten auf Antrag. Zum Teil ist ein Gutachterverfahren notwendig.

 

Gesetzlich Versicherte können sich direkt an einen Psychotherapeuten mit Kassenzulassung wenden. Falls Sie zeitnah, d.h. innerhalb der nächsten 4 Wochen keinen Therapieplatz bei einem Kassentherapeuten erhalten, ist die Kostenübernahme bei einem approbierten Psychotherapeuten im Erstattungsverfahren auf Antrag möglich.

 

Bei Privat- oder Beihilfeversicherten ist je nach Krankenkasse bzw. abgeschlossenem Vertrag im Einzelfall die Kostenübernahme abzuklären. Zum Teil müssen Sie Zuzahlungen übernehmen.

Fünf Probesitzungen werden von den meisten privaten Krankenkassen ohne Antrag übernommen.

 

Selbstzahlung

Der einfachste und unbürokratischste Weg ist natürlich die Selbstzahlung, wenn Ihre finanziellen Mittel dies ermöglichen. Manchmal geben wir ja auch für weit weniger wichtige Dinge als unsere Gesundheit Geld aus, ohne lang zu überlegen!

Die Honorare können bei mir erfragt werden. Soziale Gegebenheiten werden in der Regel berücksichtigt.